Nur Frauen an der Macht

Die Gemeinde hat eine neue zweite stellvertretende Bürgermeisterin. Mit der Fraktionsvorsitzenden des Kommunalen Wählerverbandes Högersdorf / Rotenhahn (KWVH), Renate Wieck, ist die weibliche Führungsspitze der Gemeinde wieder komplett. Nun stehen der Bürgermeisterin Hella Dorando-Marsch (KWVH) mit Wieck und der ersten stellvertretenden Bürgermeisterin Sigrid Düwiger (CDU) auch weiterhin zwei Frauen zur Seite.

Renate Wieck von der KWVH ist neue zweite stellvertretende Bürgermeisterin von Högersdorf
Segeberger Zeitung, 25.03.2015

Von Patricia König

„Wenn jetzt noch eine ausscheidet, wird es allerdings schwierig“, kommentierte Emil Heuer (CDU) scherzend diese Konstellation auf der Sitzung der Gemeindevertretung am Montagabend im Bürgerhaus. Denn das seien nun alle Frauen des Gremiums.

Notwendig machte die Neuwahl der zweiten Stellvertreterin das Ausscheiden von Astrid Wilken-Rath (KWVH) aus der Gemeindevertretung. Sie hatte aus Krankheitsgründen ihr Amt und das Mandat niedergelegt. Die Verabschiedung der ehemaligen Bürgermeisterin von Högersdorf, die insgesamt sieben Jahre in der Gemeindevertretung war, soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Ihren Platz in der Vertretung nahm ihr Mann Ulrich Rath ein. Der 57-jährige Bauingenieur rückt als nächster gewählter Vertreter aus der KWVH-Fraktion nach.

Während die Entscheidung der Vertreter, sich bei einem Neubau der Bad Segeberger Ihlwaldkapelle mit einem Betrag von 7500 Euro zu beteiligen, recht schnell gefällt wurde, gestaltete sich die Entscheidung um die mögliche Eingliederung des Vogelschießenvereins unter den „Deckmantel der Gemeinde“ als schwierig. Zuvor hatte Mathias Bölke als Vorsitzender des Vereins erklärt, dass dieser sich formal auflösen wolle. „Wir möchten kein eingetragener Verein mehr sein, damit wir die rechtlichen Formalien nicht mehr bewältigen müssen“, erklärte Bölke, der auch Gemeindevertreter ist. Stattdessen würden die verbliebenen Mitglieder lieber als Gruppe in einem Ausschuss der Gemeinde das Vogelschießen, die Ostereiersuche und das Laternelaufen organisieren. Zur Beratung über diesen Antrag mussten Bölke und Renate Wieck, die Beisitzerin des Vereins ist, den Raum verlassen.

Die restlichen sechs Gemeindevertreter diskutierten im Folgenden sehr kontrovers über diesen Vorschlag. Manche Vertreter hatten Sorge, dass die Arbeit wie Spendensammlungen und Organisation der Veranstaltungen bei einer Eingliederung dann letztendlich doch an den Ausschussmitgliedern hängen bleiben.

Hella Dorando-Marsch teilte diese Sorge nicht. „Wenn keiner da ist, um das Vogelschießen zu organisieren, dann gibt es eben kein Vogelschießen“, sagte sie. Ansonsten könne man die Spendengelder von den Aktiven einsammeln lassen und ihnen dann für diesen Zweck zur Verfügung stellen. Marco Fritzsche vom Amt Leezen erinnerte die Anwesenden daran, dass es für solche Aktionen dann doch einen Beschluss des Ausschusses und der Gemeindevertretung geben müsse. „Die Gemeinde hat den Hut dafür auf“, erklärte Fritzsche. Der Vorteil dieser Lösung sei, dass die Vereinsmitglieder die Möglichkeit haben die Veranstaltungen weiter zu organisieren mit dem Versicherungsschutz der Gemeinde. Das war zwar einhellige Meinung, nur glaubten eben nicht alle daran, dass die Organisation so aussehen werde. Mit drei Ja-Stimmen, zwei Enthaltungen und einer Gegenstimme beschlossen die Vertreter, im Falle der Auflösung des Vereins die Eingliederung der Mitglieder in den Ausschuss zu befürworten.
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