Einwohnerversammlung zur A 20: Eingriff in Travetal soll gering bleiben

Lübecker Nachrichten | 9. September 2005

Högersdorf - Über zwei Themen sind die Högersdorfer auf einer Einwohnerversammlung informiert worden: den Bau eines Mobilfunkmastes und den aktuellen Stand der A-20-Planung.
Über den aktuellen Planungsstand der A 20 haben sich rund 40 Högersdorfer auf einer Einwohnerversammlung informieren lassen. Der Vorsitzende des Planungsausschusses, Ulrich Jordan, fasste die wichtigsten Maßnahmen beim Bau der Autobahn und der damit einhergehenden Verlegung der B 432 von Högersdorf in Richtung Lettow-Vorbeck-Kaserne an der B 206 zusammen. Durch diese Verlegung bliebe Högersdorf in Zukunft vom Lärm der B 432 verschont.

Ein weiterer Travetunnel auf der alten Trasse der B 432, die tiefer gelegt werden müsste, um unter der A 20 zu bleiben, könne entfallen, und die 250 Meter lange A-20-Brücke durch das Travetal müsste nicht höher als die geplanten 20 Meter gebaut werden. Dadurch würde sich der Eingriff in das Travetal ebenso wie die Lärmbeeinträchtigung für die Menschen in Högersdorf und in der Bad Segeberger Südstadt in Grenzen halten.

Der Umweg, den die Dorfbewohner auf ihrem Weg nach Bad Segeberg in Zukunft wohl machen müssen, beträgt laut Arnold Wilken nur wenige hundert Meter. Die Einwohner forderten die Straßenbauverwaltung auf, die Eingriffe in die Natur und die Nachteile für die Menschen in Högersdorf selbst auszugleichen. Sie begrüßten die geplante Naturschutzwand auf der neuen Travetalbrücke der A 20.

Des weiteren wurde bekannt gegeben, dass das Mobilfunkunternehmen O 2 die Ausweitung seines Funknetzes im ländlichen Raum plant. Dazu gehört auch die Errichtung eines neuen Sendemastes am Müssenweg zwischen Rotenhahn und Högersdorf auf einem Grundstück der Gemeinde. Auf der Versammlung informierten Vertreter von O 2 die Bürger über die geplanten Maßnahmen. Der stahlfarbene Mast wird etwa 40 Meter in die Höhe ragen und mehr als 800 Meter von der nächsten Bebauung entfernt sein. "Der Grenzwert für die Strahlung wird so um mehr als 99 Prozent unterschritten", versicherte O 2-Vertreter Heiko Poppeck den Einwohnern. Die Firma hofft darauf, die Sendestation spätestens im Frühjahr 2007 in Betrieb nehmen zu können. Genutzt wird dabei die neue UMTS-Technik. Bürgermeister Arnold Wilken zeigte sich sehr zuversichtlich, was den Abschluss des Mietvertrages über das 200 Quadratmeter große Grundstück angeht. "Es ist im Sinne der Einwohner, wenn der Mast soweit wie möglich von den Häusern entfernt steht", erklärte der Bürgermeister. Gleichzeitig machten er und Oliver Timm von O 2 deutlich, dass das Unternehmen auch auf private Flächen ausweichen könne, wenn die Gemeinde den Vertragsabschluss ablehnte. Damit würde der Mast aber eventuell näher an die Bebauung rücken, und die Mieteinnahmen wären für die öffentliche Kasse verloren.

Am Herzen liegt der Gemeinde auch die Erhaltung des Fuß- und Radweges auf der Trasse der alten B 432, die zum Wirtschaftsweg umgebaut werden soll, ebenso wie der Bau eines Radweges an der Kreisstraße 47 zwischen Högersdorf und Rotenhahn. Beide Strecken dienen den Kindern der Gemeinde als Schulwege nach Bad Segeberg.

Von Anne Brauer, LN
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