Natur und Menschen vor Fracking schützen

Segeberger Zeitung, 25.10.2014
Kreis Segeberg. Das Thema Fracking - die Öl- und Gasgewinnung durch Wasserverpressung in tiefen Gesteinsschichten - bewegt die Menschen im Kreis. Das bewies ein Diskussionsabend zu dem Thema. Über 140 Gäste waren ins Hotel Teegen nach Leezen gekommen. Über diese Methode der Rohstoffgewinnung sprachen sie mit dem Segeberger SPD-Bundestagsabgeordneten Franz Thönnes (SPD) und seinem Fraktionskollegen Matthias Ilgen, der dem Ausschuss für Wirtschaft und Energie angehört.

Nach den Plänen der Bundesregierung, die die Sozialdemokraten erläuterten, sollen unter anderem die Umweltstandards verschärft werden. Thönnes machte die Position der SPD deutlich: "Priorität haben der Schutz der Gesundheit von Mensch und Umwelt, insbesondere des Grundwassers. Daher wollen wir die weltweit strengsten Regelungen für das umweltgefährdende Fracking, damit es Verhältnisse wie in den USA bei uns nicht geben kann."

In den Vereinigten Staaten kommt es immer wieder zu Unfällen und Umweltschäden durch Fracking. Vor denen hat auch Leezens Bürgermeister und Amtsvorsteher Ulrich Schulz Angst. Denn das Amt Leezen befindet sich in dem sogenannten "Erlaubnisfeld Leezen", wo eine norwegische Firma nach Erdöl und Erdgas sucht. In diesem Bereich gebe es viele Schutzgebiete und die Menschen sorgten sich um die Trinkwasserqualität, sagte Schulz.

Allerdings dürfen in den Erlaubnisfeldern weder Probebohrungen noch seismische Untersuchungen zur Vermessung der Gesteinsschichten vorgenommen werden. Die Politiker verwiesen auf ein Moratorium der Landesregierung Schleswig-Holsteins. Demnach dürfen für bis zu drei Jahre keine Genehmigungen dafür vergeben werden. fmb
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