Die neuen Schlagadern

Bürgermeister Arnold Wilken studiert die Pläne der A 20 rund um Högersdorf. Er hofft für seine Gemeinde auf guten Lärmschutz an der riesigen Travebrücke.
Fotos: GLOMBIK

Lübecker Nachrichten | 19. Mai 2006

Högersdorfs Bürgermeister Arnold Wilken informierte sich über A 20-Pläne

Das Planfeststellungsverfahren für den A-20-Bau bei Bad Segeberg soll noch in diesem Jahr starten. Dann wird vermutlich schon 2009 zuerst die neue B-432-Strecke ab Högersdorf gebaut.
VON WOLFGANG GLOMBIK
Bad Segeberg – Alles wird anders. Die Revolution im Straßenverkehr rund um Bad Segeberg beginnt eigentlich schon in der zweiten Hälfte dieses Jahres. Dann soll nach Auskunft der Straßenbaubehörde das Planfeststellungsverfahren für die A 20 hier starten. Eine den Bad Segebergern sehr wichtige Angelegenheit soll aber noch außen vor bleiben: Nach LN-Recherchen wäre es viel zu teuer geworden und aufwändig, die vorgesehene Offenhaltung der alten B 432 zwischen Högersdorf und Bad Segeberg jetzt noch schnell in die Planungsunterlagen einzuarbeiten. Ein Trick hilft da weiter: Die Offenhaltung der Straße könnte nach entsprechenden Einwändungen im Planfeststellungsverfahren nachträglich in die Planung aufgenommen werden, erfuhren die LN.

Wie sich die Verkehrslage nach dem Bau der A 20 zum Beispiel bei Högersdorf darstellen wird, erläuterte Bürgermeister Arnold Wilken den LN. Sicher ist, dass die neue Verbindungsstraße zwischen der B 432 und der jetzigen B 206 westlich am Autobahnkreuz vorbei vermutlich 2009 als erstes Straßenbauprojekt angepackt werden dürfte. Kürzlich informierte sich der Högersdorfer Gemeindechef zusammen mit Gemeindevertreter Ulrich Jordan im Verkehrsministerium. So wird der Verkehr nach der A-20-Fertigstellung aus Richtung Hamburg kommend auf Höhe der jetzigen Auffahrt zur A 21 Richtung Nordwesten verschwenkt. Der Anschluss Bad Segeberg-Süd wird verschwinden. An einer neuen Kreuzung Höhe der Ortschaft Högersdorf (siehe Zeichnung) kann der Autofahrer links abbiegen und gelangt über die Kreisstraße K 47 nach Rotenhahn. Hier ist auch ein Radweg als Verbindung geplant. Geradeaus fährt der Autofahrer von der Kreuzung auf der neuen Bundesstraße parallel zur A 21 und am Autobahnkreuz vorbei auf die jetzige B 206 zu. Fast auf Höhe des Geländes der Lettow-Vorbeck-Kaserne treffen sich dann im Kreisverkehr die Verkehrsströme von neuer B 432 und B 206. Das wird die Hauptschlagader des Verkehrs zwischen Bad Segeberg in Richtung Süden werden.

Nur wer den Schleichweg Richtung Südstadt fahren möchte, muss an der Kreuzung Höhe Högersdorf rechts abbiegen und fährt im Bogen unter der jetzt schon bestehenden A-21-Brücke durch und gelangt auf die dannn „alte“ B-432-Trasse. Bei der neuen A-20-Travebrücke muss der Autofahrer von und nach Bad Segeberg in scharfen Kurven die riesigen Brücken-Widerlager eng passieren. Dort gibt es dann nur noch 5,50 Meter Straßenbreite – ein extremes Nadelöhr. Folgerichtig wird diese Straße für den Lkw-Verkehr ab 7,5 Tonnen verboten sein.

Bürgermeister Wilken stellte klar, dass seine Gemeinde die Offenhaltung der alten B 432 nicht gewollt habe. Angesichts der Belastung durch die A 20 im Travetal hätte man auf sie verzichten können. Immerhin werde bei den Lärmschutzmaßnahmen an der A-20-Brücke viel dafür getan, das sensible Travetal – ein Flora-Fauna-Habitat-Gebiet – zu schützen. Und davon profitieren ja auch die Högersdorfer. Im Bereich der Trave-Niederung seien diverse Ausgleichsmaßnahmen geplant, erläuterte Wilken. „Das hört sich für die Högersdorfer Bürger ganz gut an.“
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