Die Ihlwaldkapelle wird saniert
Die Bad segeberger Ihlwaldkapelle mit ihrer markanten Glasfassade bleibt erhalten. Die Stadtvertretung spach sich einstimmig gegen einen abriss und für eine Sanierung des über 50 Jahre alten Gebäudes aus.
Foto: Michael Stamp
Segeberger Zeitung, 14.10.2017
Stadtvertretung entscheidet sich gegen Abriss und Neubau – Umlandgemeinden beteiligen sich an Kosten
Stadtvertretung entscheidet sich gegen Abriss und Neubau – Umlandgemeinden beteiligen sich an Kosten
Bad Segeberg. Die Ihlwaldkapelle ist gerettet: Abriss und Neubau sind vom Tisch. Während der jüngsten Stadtvertretersitzung im Bürgersaal des Bad Segeberger Rathauses entschieden sich die Kommunalpolitiker für eine Sanierung des über 50 Jahre alten Gebäudes auf dem Ihlwaldfriedhof. Es sollen allenfalls Teile des maroden Baukörpers entfernt werden.
In den Fraktionen herrschte große Einigkeit darüber, dass die rund 270 000 Euro teure Sanierung einem mindestens 665 700 Euro teuren, aber kleineren Neubau (beides Zahlen aus dem Jahr 2015) vorzuziehen ist. Die Tendenz hatte sich schon während der Beratung im Bauausschuss abgezeichnet. Handlungsbedarf besteht, denn mittlerweile dringt bei stärkerem Regen und Wind sogar schon Wasser in das Gebäude ein. Das war von Architekt Achim Kölbel bei der Baubegehung im Mai dieses Jahres festgestellt worden. Vor allem das markanteste Merkmal der Kapelle ist betroffen. Es seien „die seitlichen Glasfassaden der Kapelle irreparabel beschädigt“. Weil die Stahlkonstruktion verrostet und damit instabil wird, springen weitere Scheiben, was den Verfall beschleunigt. Auch die Holzfenster sind nicht mehr in Ordnung.
Doch da die Zahl der Erdbestattungen rückläufig ist und dieser Trend auch vor der Ihlwaldkapelle nicht halt macht, werden einige Nebenräume nicht mehr benötigt und könnten abgerissen werden. Architekt Kölbel soll die technische Machbarkeit und die Kosten überprüfen. Laut Bauamtsleiterin Antje Langethal werden in der Ihlwaldkapelle beispielsweise noch Kühlräume vorgehalten – aber die Leichname werden vor der Beerdigung nicht mehr auf dem Friedhof, sondern im jeweiligen Bestattungsinstitut aufbewahrt. Sogar ein Sezierraum ist unter der Kapelle vorhanden. Auch er wird längst nicht mehr genutzt, ebenso Werkstätten und manche Nebenräume für die Bestattungsunternehmer. Antje Langethal: „Das wird heute alles nicht mehr in dem Maße gebraucht.“ An manchen Stellen könnten Nebenräume und darunter liegende Keller entfernt werden; dafür müsste aber ein neuer Zugang zum Keller unter der Kapelle geschaffen werden.
Die Stadtvertretung hat in ihrem einstimmigen Votum auch dafür gesorgt, dass aktuelle Zahlen für die Sanierung ermittelt werden. Sie werden auch für die Umlandgemeinden benötigt, die sich an den Kosten beteiligen sollen. Die Dörfer sind vertraglich zwar nur verpflichtet, bei einem Neubau einen Anteil beizutragen, einige von ihnen haben aber auch Bereitschaft zu einer Sanierungslösung gezeigt. Es handelt sich um die Gemeinden Blunk, Groß Rönnau, Negernbötel, Klein Gladebrügge, Klein Rönnau, Schackendorf, Traventhal und Stipsdorf.
Die Sanierung der Ihlwaldkapelle wird höchstwahrscheinlich über drei Jahre gestreckt und die Finanzierung in den Haushalten 2019 bis 2021 vorgehalten. Auch das galt als Vorteil gegenüber einem Neubau, der in einem Rutsch hätte realisiert werden müssen.
von Michael Stamp
In den Fraktionen herrschte große Einigkeit darüber, dass die rund 270 000 Euro teure Sanierung einem mindestens 665 700 Euro teuren, aber kleineren Neubau (beides Zahlen aus dem Jahr 2015) vorzuziehen ist. Die Tendenz hatte sich schon während der Beratung im Bauausschuss abgezeichnet. Handlungsbedarf besteht, denn mittlerweile dringt bei stärkerem Regen und Wind sogar schon Wasser in das Gebäude ein. Das war von Architekt Achim Kölbel bei der Baubegehung im Mai dieses Jahres festgestellt worden. Vor allem das markanteste Merkmal der Kapelle ist betroffen. Es seien „die seitlichen Glasfassaden der Kapelle irreparabel beschädigt“. Weil die Stahlkonstruktion verrostet und damit instabil wird, springen weitere Scheiben, was den Verfall beschleunigt. Auch die Holzfenster sind nicht mehr in Ordnung.
Doch da die Zahl der Erdbestattungen rückläufig ist und dieser Trend auch vor der Ihlwaldkapelle nicht halt macht, werden einige Nebenräume nicht mehr benötigt und könnten abgerissen werden. Architekt Kölbel soll die technische Machbarkeit und die Kosten überprüfen. Laut Bauamtsleiterin Antje Langethal werden in der Ihlwaldkapelle beispielsweise noch Kühlräume vorgehalten – aber die Leichname werden vor der Beerdigung nicht mehr auf dem Friedhof, sondern im jeweiligen Bestattungsinstitut aufbewahrt. Sogar ein Sezierraum ist unter der Kapelle vorhanden. Auch er wird längst nicht mehr genutzt, ebenso Werkstätten und manche Nebenräume für die Bestattungsunternehmer. Antje Langethal: „Das wird heute alles nicht mehr in dem Maße gebraucht.“ An manchen Stellen könnten Nebenräume und darunter liegende Keller entfernt werden; dafür müsste aber ein neuer Zugang zum Keller unter der Kapelle geschaffen werden.
Die Stadtvertretung hat in ihrem einstimmigen Votum auch dafür gesorgt, dass aktuelle Zahlen für die Sanierung ermittelt werden. Sie werden auch für die Umlandgemeinden benötigt, die sich an den Kosten beteiligen sollen. Die Dörfer sind vertraglich zwar nur verpflichtet, bei einem Neubau einen Anteil beizutragen, einige von ihnen haben aber auch Bereitschaft zu einer Sanierungslösung gezeigt. Es handelt sich um die Gemeinden Blunk, Groß Rönnau, Negernbötel, Klein Gladebrügge, Klein Rönnau, Schackendorf, Traventhal und Stipsdorf.
Die Sanierung der Ihlwaldkapelle wird höchstwahrscheinlich über drei Jahre gestreckt und die Finanzierung in den Haushalten 2019 bis 2021 vorgehalten. Auch das galt als Vorteil gegenüber einem Neubau, der in einem Rutsch hätte realisiert werden müssen.
von Michael Stamp